Bundeswehr in Afghanistan gnadenlos unterfordert
Zunächst war ich leicht irritiert:
Gleich zwei Mal ist es in den vergangenen Wochen bei der Bundeswehr in Afghanistan zu schweren Verletzungen gekommen. Immer in derselben Situation – die Soldaten machten ihre Waffen sauber.
(Quelle: netzeitung.de)
Sind unsere Soldaten gestresst und unkonzentriert? War es gar kein Unfall, sondern pure Absicht, um nach Hause geschickt zu werden? Oder erklärt dieses Ereignis endlich, warum die deutsche Armee in der Vergangenheit soviele Kriege verloren hat?
Alles falsch. Wie kurz darauf bekannt wurde, ist das Ganze die Folge eines in Kriegsgebieten ungewöhnlichen Phänomens: Langeweile. Die Soldaten fühlen sich schlicht unterfordet. Es ist einfach nichts neues mehr los im beschaulichen Afghanistan. Irgendwann gewöhnt man sich schließlich an alles. Selbstmordattentate und lächerliche Raketenangriffe können den deutschen Soldaten inzwischen nur noch ein müdes Schmunzeln entlocken. Es ist einfach jeden Tag dasselbe traurige Schauspiel. Und was den geballten Hass der einheimischen Bevölkerung angeht, der ja gemeinhin als großer Stressfaktor betrachtet wird, so trifft dieser Punkt auf die Deutschen gar nicht erst zu. Als Deutscher ist man daran gewöhnt im Ausland gehasst zu werden.
Um diesem Alltagstrott zu entfliehen, greifen viele Soldaten zur Opiumpfeiffe - in Afghanistan bietet sich das ja regelrecht an - oder sie schnüffeln ausgiebig an frisch abgefeuerten Waffen. Wer körperliche Betätigung vermisst, hebt Gräben aus, um dann ganz im Zeichen der guten alten Zeit ein paar gesunde Grabenkämpfe zu inszenieren. Am besten zusammen mit britischen Kollegen, die für solche Spiele eigentlich immer die eine oder andere Stunde ürbig haben.
Alternativ dazu spielen einige Soldaten gerne russisches Roulette, das sie liebevoll in afghanisches Glücksrad umgetauft haben, oder stellen mit Freiwilligen aus der Bevölkerung Szenen aus "Rambo 3" nach.
Wie es schließlich beim Reinigen der Waffe zu Verletzungen kommen konnte, lässt sich demzufolge leicht erklären. Um ein wenig Schwung in den eintönigen Vorgang zu bringen, haben sich die Soldaten ein neues Spiel ausgedacht, in dem es darum geht, wer mit verbundenen Augen und mindestens zwei Promille im Blut am schnellsten seine geladene Waffe reinigen kann.
Man kann also beruhigt sein. Die Bundeswehr ist in Afghanistan weder verblödet, noch leidet sie an selbstverletzendem Verhalten. Sie droht aber an einer gähnenden Langeweile zu Grunde zu gehen. Es wird daher langsam Zeit die Jungs und Mädels da rauszuholen, liebe Politiker. Schnell.
Gleich zwei Mal ist es in den vergangenen Wochen bei der Bundeswehr in Afghanistan zu schweren Verletzungen gekommen. Immer in derselben Situation – die Soldaten machten ihre Waffen sauber.
(Quelle: netzeitung.de)
Sind unsere Soldaten gestresst und unkonzentriert? War es gar kein Unfall, sondern pure Absicht, um nach Hause geschickt zu werden? Oder erklärt dieses Ereignis endlich, warum die deutsche Armee in der Vergangenheit soviele Kriege verloren hat?
Alles falsch. Wie kurz darauf bekannt wurde, ist das Ganze die Folge eines in Kriegsgebieten ungewöhnlichen Phänomens: Langeweile. Die Soldaten fühlen sich schlicht unterfordet. Es ist einfach nichts neues mehr los im beschaulichen Afghanistan. Irgendwann gewöhnt man sich schließlich an alles. Selbstmordattentate und lächerliche Raketenangriffe können den deutschen Soldaten inzwischen nur noch ein müdes Schmunzeln entlocken. Es ist einfach jeden Tag dasselbe traurige Schauspiel. Und was den geballten Hass der einheimischen Bevölkerung angeht, der ja gemeinhin als großer Stressfaktor betrachtet wird, so trifft dieser Punkt auf die Deutschen gar nicht erst zu. Als Deutscher ist man daran gewöhnt im Ausland gehasst zu werden.
Um diesem Alltagstrott zu entfliehen, greifen viele Soldaten zur Opiumpfeiffe - in Afghanistan bietet sich das ja regelrecht an - oder sie schnüffeln ausgiebig an frisch abgefeuerten Waffen. Wer körperliche Betätigung vermisst, hebt Gräben aus, um dann ganz im Zeichen der guten alten Zeit ein paar gesunde Grabenkämpfe zu inszenieren. Am besten zusammen mit britischen Kollegen, die für solche Spiele eigentlich immer die eine oder andere Stunde ürbig haben.
Alternativ dazu spielen einige Soldaten gerne russisches Roulette, das sie liebevoll in afghanisches Glücksrad umgetauft haben, oder stellen mit Freiwilligen aus der Bevölkerung Szenen aus "Rambo 3" nach.
Wie es schließlich beim Reinigen der Waffe zu Verletzungen kommen konnte, lässt sich demzufolge leicht erklären. Um ein wenig Schwung in den eintönigen Vorgang zu bringen, haben sich die Soldaten ein neues Spiel ausgedacht, in dem es darum geht, wer mit verbundenen Augen und mindestens zwei Promille im Blut am schnellsten seine geladene Waffe reinigen kann.
Man kann also beruhigt sein. Die Bundeswehr ist in Afghanistan weder verblödet, noch leidet sie an selbstverletzendem Verhalten. Sie droht aber an einer gähnenden Langeweile zu Grunde zu gehen. Es wird daher langsam Zeit die Jungs und Mädels da rauszuholen, liebe Politiker. Schnell.