Immer weniger Deutsche haben einen Vogel

Veröffentlicht auf von Paramantus



Bitte was? Das ist ja wohl ein Witz. Ich könnte tagtäglich mindestens ein Dutzend Gegenbeweise erbringen.

 

Zum Beispiel der Kerl, der mich neulich nachts am Bahnhof angesprochen hatte, ob ich ihm "was klar machen" könnte und auf mein schnippisches "verpiss dich" beinahe rückwärts hingefallen wäre.

Oder die Frau, die vor einigen Wochen bei meiner Arbeit angetanzt kam - im wahrsten Sinne des Wortes. Sie fing tatsächlich mitten im Sexshop an zu tanzen, nur um mich dann zu fragen ob meine Kravatte mir meine Mama gekauft hätte und darauf kichernd wieder den Laden zu verlassen.

Oder die andere Frau, die öfters an der Straßenecke grundlos auf vorbeifahrende Radfahrer schimpft.

Oder der Depp, der mir letzten Monat im Zeitschriftenladen ein Magazin vors Gesicht hielt und laut "Boah, geile Titten oder?!" in meine Richtung hustete und nachdem ich ihm forsch gesagt hatte er solle sich um seinen eigenen Scheiss kümmern, anfing Walgeräusche von sich zu geben. Das sollte wohl mir gelten, doch ich hab's nicht verstanden.

Oder all die Jugendlichen, die immer ganz hinten im Bus sitzen und sich gegenseitig ihre bekackten Klingeltöne vorspielen während sie dabei debil grunzen und lachen.

Oder das ganze asoziale Pack, das überall seinen Müll in der Stadt verteilt, in größeren Gruppen öffentliche Plätze besetzt, Bier trinkt und die Luft in einem 150-Meter-Radius mit seinem Dunst aus Schweiß, Urin und Alkohol verpestet.

 

Aber was ist das? ...Stop. Halt.

Die Überschrift bezog sich nämlich gar nicht auf Leute mit einem Dachschaden, sondern meinte tatsächlich, dass immer weniger Deutsche einen Vogel zum Haustier haben... Na toll.

 

Wellensittich, Kanarienvogel und Co. sind in Deutschland als Haustiere im steten Sinkflug. Die Zahl der Ziervögel ging in zehn Jahren von fünf Millionen auf zuletzt 3,4 Millionen im Jahr 2007 zurück. "Die Ursache ist noch nicht erforscht. Wir vermuten, dass sich vor allem Kinder heute lieber ein Tier zum Schmusen wünschen", sagte ein Sprecher des Industrieverbands Heimtierbedarf in Düsseldorf.

Die großen Gewinner bei den Haustieren (in jeder dritten deutschen Familie lebt ein Tier) sind Katzen, Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen. Die Zahl der Katzen stieg von 6,3 Millionen (1997) auf 7,9 Millionen.

(Quelle: abendblatt.de)

 

Kinder wollen also ein Tier zum schmusen? Und neben Katzen sind Hamster und Kaninchen die beliebtesten Haustiere? Ich kann mir nicht helfen, aber ich erkenne da einen kleinen Widerspruch. Wie kann man bitte mit einem Nagetier schmusen? Ein Hamster ist doch im Grunde nur ein lebender Knautschball mit Fell, der zudem noch stinkt und gefüttert werden muss. Des weiteren ist es kein Tier, das frei herumlaufen sollte, da man es jederzeit platt treten könnte.

Und Kaninchen? Die Zeit, als jeder einen Bugs Bunny haben wollte, ist doch schon längst vorbei. Was wollen also die Leute mit einem Kaninchen? Etwa auch schmusen? Also bitte...

Da bin ich doch froh, dass wenigstens die Katze auf Platz 1 gelandet ist. Der Hund - das wunderbarste Haustier überhaupt - liegt übrigens auf Platz 3 hinter den Nagetieren. Danach kommen die Fische und zuletzt die Vögel...

 

Auch wenn ich Nagetiere nicht sonderlich mag (von denen die meisten für mich nur lästiges Ungeziefer darstellen), bin ich froh, dass wenigstens Spinnen und Schlangen keinen Boom erleben. Ich hasse diese Viecher und es reicht mir, dass bereits zwei meiner Freunde solche dämonischen Bestien bei sich zu Hause beherbergen...

 

Da sind mir fast die Menschen mit einem Vogel lieber... Im doppelten Sinne.


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C
*lol* cooler Bericht ^^ Aber was du über Hamster sagst find ich mal gar nicht nett ^^
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P
<br /> Hamster sind Knautschkugeln mit Fell. Dabei bleib ich. Jawohl... ;-P<br /> <br /> <br />