Punks in Trier: Eine kleine Anekdote
Bunte Haarsträhnen, Irokesenschnitt, Piercings im Gesicht, verlotterte und mit zahlreichen Aufnähern übersäte Jeansjacken, dreckig und versifft, mitten in der Fußgängerzone sitzend, umgeben von Bierflaschen und einem oder zwei Hunden: Auch in Trier gibt es hier und da kleinere Gruppen jugendlicher Punks, wie man sie sich aus dem Klischeebilderbuch vorstellt. Schade eigentlich, war der Begriff "Punk" doch früher einmal höchstens bei konservativen Senioren gleichbedeutend mit "Pack". Heute definieren sich diese Leute von sich aus so - und schlimmer. Saufen, Kiffen, Pöbeln, alles unbegründet Scheiße finden, keine Meinung haben, auf die Gesellschaft schimpfen, aber sich weiter von ihr durchbringen lassen, während man von Mami und Papi die dazugehörigen Szene-Klamotten und -Schuhe bezahlt bekommt... Weiß man eigentlich, was Johnny Rotten zu dieser Entwicklung sagt?
Wie dem auch sei, es ist unter diesen Aspekten natürlich immer wieder ein Vergnügen von solchen menschenähnlichen Menschen auf der Straße angesprochen zu werden. So wie neulich geschehen:
- Tschuldigung, hast du vielleicht ein bißchen Kleingeld übrig?
- Ja, hab ich... Davon kauf ich mir gleich ein Eis.
Freundlich lächelnd und noch einen schönen Tag wünschend, ging ich weiter meines Weges. So bin ich eben. Der bunte junge Mann rief mir auch noch etwas hinterher, das ich wegen der allgemeinen Lautstärke in der Stadt aber nicht mehr verstehen konnte. Wahrscheinlich wünschte er mir ebenfalls noch einen schönen Tag.