Olympischer Fackellauf: Chance vertan
Die olympische Fackel bahnt sich ihren Weg über die Kontinente und wird dabei stets von mal mehr und mal wenigen Protesten begleitet, deren Teilziel sogar ist, die Fackel zu löschen... Paris lässt grüßen.
Doch warum bei einer Demonstration das Risiko in Kauf nehmen von nervösen Polizisten zusammengeschlagen zu werden, wenn man doch bei der Löschung der Fackel viel strategischer hätte vorgehen können? Nein, ich spiele nicht auf entführte Löschhubschrauber oder durch gebündelte magische Kräfte erzeugte Regenschauer über dem Kopf des Fackelläufers an; was ich meine ist die vergeudete Chance, die sich in Islamabad geboten hätte.
Islamabad? Pakistan? Lief da nicht alles reibungslos? Wurde dort nicht sogar die westliche Kritik an den olympischen Spielen verurteilt? Natürlich, aber wir wissen doch alle wie empfindlich die Bewohner und so manche paramilitärische Gruppierungen in dieser touristenfreundlichen Gegend sind:
Man hätte vor dem Fackellauf in Islamabad nur das Gerücht verbreiten müssen, dass die Fackel eine Beleidigung für den Propheten sei...
Ich hatte mir bereits einen Text zurecht gelegt, den ich - natürlich übersetzt - in pakistanische Internetforen setzen wollte:
Der Grundsatz der olympischen Spiele verbietet es, sich als Teilnehmer - Sportler wie Zuschauer - von religiösen Aspekten beeinflussen zu lassen. Das ist ein eindeutiger Eingriff in die persönliche Spiritualität und stellt sich gegen alles was der Prophet Allahs von seinen treuen Glaubensbrüdern verlangt, nämlich absolute Abhängigkeit und die Unterdrückung des freien Denkens. Der olympische Gedanke ist Gift für jeden rechtschaffenen Gottesfürchtigen. Dieses Gift, welches die Fackel symbolisch verkörpert, darf nicht mitten unter uns verbreitet werden!
Die örtlichen Nachwuchsmärtyrer hätten dann einfach den Rest erledigt... Und schon wäre die Welt um tolle Schlagzeilen reicher gewesen.
Aber wie schon gesagt: Chance leider vertan.