Mensch und Technik

Veröffentlicht auf von Paramantus

Zunächst einmal ein kleiner Bericht zur Einstimmung:
 
Die Ansage des Navigationsgeräts lautete: An der nächsten Möglichkeit rechts abbiegen. Doch die Autofahrerin hatte keine Geduld - die 37-Jährige fuhr nicht in die nächste Straße hinter dem Bahnübergang, sondern bog direkt rechts ab. Damit landete sie im Gleisbett. [...] Die Fahrerin wurde laut Polizei nicht verletzt. Die Strecke bleib rund 20 Minuten gesperrt, vier Züge kamen verspätet.
(Quelle: spiegel.de)
 
Nein, ich werde keine Witze über Frauen am Steuer machen, denn diese Nachricht hat mich eher daran erinnert, wie abhängig der Mensch heutzutage von der Technik geworden ist. Auf der anderen Seite ist es erschreckend wie unfähig er ist ohne sie auszukommen. Technischer Schnick-Schnack scheint komplett das selbständige Denken zu ersetzen. Wo soll das bitte hinführen?
 
Mann springt aus dem 38. Stock - wegen defektem Kühlschrank.
Weil die Festplatte im High-Tech-Kühlschrank von Wilfried W. einen Defekt hatte, meldete die Stimme der Nahrungserkennungs-Software immerzu, dass sich keine Lebensmittel mehr im Kühlschrank befinden würden, obwohl eindeutig das Gegenteil der Fall war. Wilfried W. war mit der Situation überfordert, da aufgrund der Osterfeiertage die Geschäfte geschlossen waren und er der Forderung der Kühlschrankstimme nicht nachkommen konnte. In seiner Verzweiflung schrieb er einen Abschiedsbrief, in dem er seine Angst vorm Verhungern und seinen Willen, den Tod zu überlisten, festhielt. Dann sprang er aus dem Fenster. Ironischerweise befestigte er den Brief an der Kühlschranktür.

 
Und auf diese Meldung warte ich auch noch:
 
Frau gerät in Schuldenfalle - wegen ihrer Toilette.
Nichtsahnend verrichtete Adelheid P. ihr Geschäft auf der Toilette und folgte in diesem Fall wie immer den individuellen Anweisungen der Stimme ihres auf sie abgestimmten WC-4000A.L/1-Systems (kurz: WCS): Abwischen, Spülen, Händewaschen, Abtrocknen, Handtuch wieder aufhängen, usw..
Das WCS ist heutzutage kaum mehr aus deutschen Badezimmern wegzudenken, doch auch Computer können Fehler machen: Als Adelheid P. das Badezimmer verlassen wollte, vermeldete die Stimme ihres WCS aufgeregt "Achtung, Sie haben noch nicht gespült". Adelheid P. hatte es zwar getan, aber sie vertraute ihrem WCS und spülte erneut.
Leider war ihr System kaputt, wie sich später herausstellte, sodass es immerzu meldete die Toilettenspülung sei noch nicht betätigt worden. Und Adelheid P. befolgte jedesmal die Anweisung. Sieben Tage am Stück, bis nach einem zufälligen Kurzschluss sich das WCS abschaltete. Am Ende des Monats belief sich ihre Wasserrechnung auf 47.869 Euro. Die Kosten werden ihr nicht erstattet.

 
Warum muss ich jetzt stark an diesen Song denken:

Veröffentlicht in Satire und mehr

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